Ist Bio gesünder? Die Wahrheit über Bio-Lebensmittel

Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Bio-Lebensmittel ausschließlich in Reformhäusern und wenigen Bio-Märkten erhältlich. Doch das hat sich in den letzten Jahren drastisch gewandelt. Heute finden wir sie in jedem Discounter. Doch ist Bio wirklich gesünder als konventionell hergestellte Lebensmittel? Dem versuchen wir heute auf den Grund zu gehen.
- Bio ist nicht gleich Bio
- Ist Bio-Fleisch gesünder Fleisch aus konventioneller Tierhaltung?
- Senken Bio-Lebensmittel die Aufnahme von Pestiziden?
- Senken Bio-Lebensmittel das Risiko von Krankheiten?
- Sind Bio-Lebensmittel besser zum Abnehmen geeignet?
- Gründe, aus denen man tatsächlich öfter zu Bio greifen sollte
- Ist Bio gesünder? Mein Fazit.

Bio ist nicht gleich Bio


Ist Bio-Fleisch gesünder als Fleisch aus konventioneller Tierhaltung?
Hinsichtlich der Zusammensetzung des Fettgehaltes insgesamt zeigte die Analyse keinen statistisch signifikanten Unterschied. Allerdings enthielt das Bio-Fleisch im Durchschnitt einen höheren Gehalt mehrfach ungesättigter fettsäuren und weniger einfach ungesättigte sowie gesättigte Fettsäuren. 13



Senken Bio-Lebensmittel die Aufnahme von Pestiziden?
Grund dafür ist, dass sich Pestizide nur auf der Oberfläche von damit behandelten Lebensmitteln befinden, nicht aber in ihrem Inneren. Das Schälen und Polieren von Getreide, aber auch Waschen und Schälen von Obst und Gemüse reduziert die Belastung erheblich. 22


Senken Bio-Lebensmittel das Risiko von Krankheiten?
Zwar bestätigen die Autoren, dass Personen mit einer Ernährung, die vorwiegend aus konventionellen Lebensmitteln besteht, mit höheren Mengen an Pestiziden in Berührung kommen, doch sei dies den Daten zufolge nicht ausreichend für eine definitive Aussage über den gesundheitlichen Vorteil einer Bio-basierten Ernährung. 22

Sind Bio-Lebensmittel besser zum Abnehmen geeignet?

Gründe, aus denen man tatsächlich öfter zu Bio greifen sollte
- Bio-Tiere bekommen Bio-Futter, das ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger angebaut wird.
- Die Zahl der Tiere auf einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb ist flächengebunden, um Belastungen für Boden, Grund- und Oberflächenwasser zu vermeiden.
- Ein vorbeugender Einsatz chemisch-synthetischer (allopathischer) Arzneimittel, wie zum Beispiel Antibiotika, ist in der Bio-Tierhaltung nicht erlaubt.
- Bio-Standards gelten auch für das Metzgerhandwerk und andere Fleischverarbeiter!


Ist Bio gesünder? Mein Fazit.
- Für Bio-Lebensmittel gelten strengere Richtlinien hinsichtlich des Ackerbaus, der Tierhaltung und Verarbeitung
- Verschiedene Bio-Verbände wenden dabei unterschiedliche Standards an
- Im Vergleich zu konventionell hergestellten Lebensmitteln weisen sie daher deutlich weniger Rückstände, besonders von Pflanzenschutzmitteln auf
- Allerdings sind die Rückstände bei konventionellen Produkten ebenfalls so gering, dass in der Regel keine Gesundheitsgefahr besteht
- Insgesamt gibt es bisher ebenfalls keine Daten, die belegen würden, dass Bio-Lebensmittel eine gesündere Nährstoffzusammensetzung aufweisen würden
- Daher sind sie auch nicht per se überlegen, was den Gewichtsverlust angeht
- Zwar ist der Kauf von Bio-Lebensmitteln damit wahrscheinlich nicht per se gesünder für den Konsumenten, wohl aber für die Umwelt und die Tiere
- Zwar sparen Bio-Lebensmittel im Durchschnitt nicht mehr CO₂ als konventionelle Lebensmittel, schonen jedoch Boden, Wasser und Ressourcen
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: 20 Jahre Bio-Siegel. online, abgerufen am 24.11.2021
- Statista.de: Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2020. online, abgerufen am 24.11.2021
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Referat Öffentlichkeitsarbeit (MK2): Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2021. Stand Mai 2021, online, abgerufen am 24.11.2021
- Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): Ökolandbau.de, online, abgerufen am 24.11.2021
- Biokreis e.V. - Verband für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung. online, abgerufen am 24.11.2021
- Bioland e.V.: Unsere Richtlinien, online, abgerufen am 24.11.2021
- Demeter: Unterschied von Bio zu Demeter, online, abgerufen am 24.11.2021
- Naturland: Richtlinien Erzeugung, Stand 06/2021, online, abgerufen am 24.11.2021
- Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR): Bio aus Baden-Württemberg, online, abgerufen am 24.11.2021
- Agentur für Lebensmittel Produkte aus Bayern: Höhere Qualitätskriterien, online, abgerufen am 24.11.2021
- Gäa: Richtlinien, online, abgerufen am 24.11.2021
- Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH: Das AMA-Biosiegel, online, abgerufen am 24.11.2021
- Średnicka-Tober, Dominika, et al. "Composition differences between organic and conventional meat: a systematic literature review and meta-analysis." British Journal of Nutrition 115.6 (2016): 994-1011
- Statista.de: Fleischkonsum in Deutschland. online, veröffentlicht am 08.09.2021, abgerufen am 25.11.2021
- Vahmani, Payam, et al. "The scope for manipulating the polyunsaturated fatty acid content of beef: a review." Journal of Animal Science and Biotechnology 3 (2016).
- Wood, J. D., et al. "Fat deposition, fatty acid composition and meat quality: A review." Meat science 78.4 (2008): 343-358.
- Daley, Cynthia A., et al. "A review of fatty acid profiles and antioxidant content in grass-fed and grain-fed beef." Nutrition journal 9.1 (2010): 1-12.
- Van Elswyk, Mary E., and Shalene H. McNeill. "Impact of grass/forage feeding versus grain finishing on beef nutrients and sensory quality: The US experience." Meat science 96.1 (2014): 535-540.
- European Food Safety Authority (EFSA), Luis Carrasco Cabrera, and Paula Medina Pastor. "The 2019 European Union report on pesticide residues in food." EFSA Journal 19.4 (2021): e06491.
- Brantsæter, Anne Lise, et al. "Organic food in the diet: exposure and health implications." Annual review of public health 38 (2017): 295-313.
- Mie, Axel, et al. "Human health implications of organic food and organic agriculture: a comprehensive review." Environmental Health 16.1 (2017): 1-22.
- Vigar, Vanessa, et al. "A systematic review of organic versus conventional food consumption: is there a measurable benefit on human health?." Nutrients 12.1 (2020): 7.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Schützen Bio-Nahrungsmittel vor Krebs?, Stellungnahme Nr. 025/2019 des BfR vom 4. Juli 2019 zu der „NutriNet-Santé“-Kohortenstudie, online, abgerufen am 25.11.2021
- Baudry, Julia, et al. "Association of frequency of organic food consumption with cancer risk: Findings from the NutriNet-Santé prospective cohort study." JAMA internal medicine 178.12 (2018): 1597-1606.
- Hemler, Elena C., Jorge E. Chavarro, and Frank B. Hu. "Organic foods for cancer prevention—worth the investment?." JAMA internal medicine 178.12 (2018): 1606-1607.
- Kesse-Guyot, Emmanuelle, et al. "Prospective association between consumption frequency of organic food and body weight change, risk of overweight or obesity: results from the NutriNet-Santé Study." British Journal of Nutrition 117.2 (2017): 325-334.
- Dall’Asta, Margherita, et al. "The nutritional quality of organic and conventional food products sold in Italy: Results from the food labelling of Italian products (FLIP) study." Nutrients 12.5 (2020): 1273.
- Reinhardt, Guido, Sven Gärtner, and Tobias Wagner. "Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland." Institut für Energie-und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) (2020).
- Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH: Ob Apfel oder Ananas: Transport und Verpackung entscheiden oft über die Klimabilanz unserer Lebensmittel, Pressemitteilung vom 25,05,2020, online, abgerufen am 26.11.2021
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Lukas Elsner
Ich bin mit meiner Familie seit einigen Jahren Bio unterwegs. Die Pestizide sind für mich ein Hauptgrund konventionelles Gemüse zu verzichten. Wobei man auch unterteilen muss, welches Gemüse denn Bio sein muss und welches nicht. Ich selbst keine meinen Brokkoli nicht Bio, da er eh kaum Pestizide aufnimmt. Bei Beeren, Kartoffeln, Apfel… sieht es dagegen schlecht aus. Das gewisse Pestizide krebserregend sind ist ja kein Geheimniss (WHO Weltagrarbericht). Viel spannender ist doch das kein Augenmerk auf die ganzen Wechselwirkungen der einzelnen Pestizide untereinander gelegt wird. Es wird ja nie ein Pestizid angewendet, sondern ist immer ein Cocktail. Was mir gefehlt hat bei der Tierhaltung ist der Punkt Antibiotika. Meiner Meinung nach wird bei Bio Tierhaltung nur Antibiotika gegeben wenn ein medizinischer Anlass dafür gegeben ist, bei konventioneller Tierhaltung das aber im Futter mit enthalten ist. Gerne mehr solche Beiträge! LG Lukas
Christof
Eine Tolle Analyse!!👍
Adrian Bethke
Super Produkte! Tolle wissenschaftliche Analysen und damit werden die Produkte stets verbessert und erweitert!
Juan
Hi Sjard, Ich fand den Artikel sehr interessant, dennoch habe ich trotzdem bedenken, was vor allem die Qualität des Fleisches angeht, weil es ist Tatsache, dass Tiere unter schlechte Bedingungen, viel mehr unter Stress leiden und dadurch in einem Ungleichgewicht Geräten wie wir als Menschen auch. Bei uns (aber auch wie bei andere Lebewesen), widerspiegelt sich dies in Beschwerden und Krankheiten und ich bezweifle sehr stark, dass ein Schwein oder eine Kuh, die unter miserablen Bedingungen lebt, teilweise auch misshandelt (dazu gibt es Dokus), dass diese gesünder sind als die, die unter bessere Konditionen leben. Ein anderer Punkt, den man auch abwägen muss, ist, dass man Studien mit Lupe beobachten muss und wenn es Interessenskonflikte (Profite, Menschen kranken halten etc.), dann erst recht. Da muss man schon quasi in einer investigative Recherche gehen, wo man Stränge zieht usw. Fazit: Es ist sehr schwer Fleisch aus einer richtige Tierhaltung zu finden, die auch das Tierwohl wirklich bevorzugt (ohne Antibiotika; statt Füll-mittel, das, wofür das Tier bestimmt ist; im Freien leben usw.). Da müsste man selber vor Ort sein und beobachten, wie die Tiere behandelt werden. Wenn man sich sowas leisten kann, perfekt. Das würde ich gerne machen. Ansonsten, meiner Meinung nach, würde ein Bio-Siegel ein bisschen den eigenen Gewissen schonen und eventuell auch gesünder sein, aber nicht zwingend, denn du weißt nicht, ob die Tiere tatsächlich „Bio“ sind. „Glaube nie eine Studie, die du nicht selbst gefälscht hast“. Ich bevorzuge Bio-Produkte in der Hoffnung, die seien etwas gesünder als konventionellen und teilweise auch aus ethischen Gründen (teilweise, weil ich das nicht zu 100% glauben kann). Liebe Grüße !