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Aspartam - Ist Aspartam Gift?

Aspartam und eine objektive Bewertung - zwei Dinge, die scheinbar nur schwer zusammenpassen. Seit langem wird Aspartam von allen Seiten verteufelt, jedoch gibt es keinen Süßstoff, der so genau untersucht ist und unter so sehr die Lupe genommen wurde, wie dieser - Weshalb wir uns in diesem Beitrag ausführlich der objektiven Wissenschaft hinter dem Aspartam widmen.

Im Internet findet man die wildesten Spekulationen über das Thema Aspartam…

So sind sich viele einig, Aspartam würde blind und impotent machen, es wäre pures Gift und der Staat würde Aspartam nur deshalb erlauben, um die eigene Bevölkerung systematisch krank zu machen.

Gleichzeitig gewinnt der Zuckerersatzstoff Aspartam immer mehr an Bedeutung in der heutigen Welt.

Gerade im stressigen Alltag wird oft ein schneller oder süßer Energiekick benötigt und so schnell zu einem zuckerhaltigen Energielieferanten gegriffen - hier wäre eine kalorienarme oder gar kalorienfreie Alternative doch eigentlich eher eine willkommene Alternative, oder?

Denn schließlich werden besonders wir Bürger im Westen ja immer dicker und dicker… das ist ein klares Problem.

Aspartam hat wenig bis gar keine Kalorien und ist geschmacklich dem süßen Zucker sehr nahe - doch wo ist der Haken? Gibt es versteckte Kalorien? Ist es giftig und schädlich für den Körper?

Und was passiert eigentlich genau in unserem Körper, sobald wir Aspartam zu uns nehmen?

Die objektive und wissenschaftliche Wahrheit über das Aspartam erfährst du jetzt hier.

Was ist Aspartam?

Der Zuckerersatzstoff Aspartam hat die gleiche Kaloriendichte wie unser Haushaltszucker, jedoch ist er 200-mal süßer und deshalb gering dosiert ausreichend.

Auch wenn Aspartam synthetisch hergestellt wird, besteht es aus natürlichen Verbindungen: den Aminosäuren L Phenylalanin und L Asparaginsäure.

Das Aspartam wird dann im Körper ganz normal verstoffwechselt und die Aminosäuren werden zu folgenden Teilen aufgebrochen:

Da Methanol in großen Mengen tatsächlich giftig und krebsfördernd ist, entstand somit der feste Glaube, dass Aspartam extrem schädlich für den Menschen ist.

Doch wie Paracelsus bereits vor vielen Jahre sagt, macht bekanntlicherweise die Dosis das Gift.

Genau deshalb sollten wir uns einmal genauer die Verzehrempfehlungen anschauen.

Coke Zero enthält Aspartam, ein Stoff, dem ein Krebsrisiko unterstellt wird

Die sichere Tagesempfehlung an Aspartam beträgt 40-50 mg je Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

Diese Empfehlungen werden unter anderem von der European Food Safety Authority (ESFA) und der World Health Organization (WHO) ausgesprochen und sind deshalb sehr präzise.

Um dies zu veranschaulichen sind hier ein paar Praxis-Beispiele:

  • Für eine 60 Kilogramm schwere Athletin beträgt das oberste Tageslimit 2400 mg (2,4 g) Aspartam pro Tag.
  • Ein 80 Kilogramm schwerer Athlet sollte die tägliche Obergrenze von 3200 mg (3,2 g) Aspartam pro Tag nicht überschreiten.

So weit, so unspektakulär. Nun wissen wir, was Aspartam eigentlich ist und wo das mögliche Problem liegen könnte.

Nun schauen wir uns als Nächstes an, ob tatsächlich genau dies auch zu einem realen Problem im echten Leben werden kann.

Wie schädlich ist Aspartam wirklich?

Um die Frage nach der Schädlichkeit des Aspartams klären zu können, müssen wir zunächst einen realen Anhaltspunkt haben und wissen, wie viel Aspartam denn zum Beispiel in kalorienfreien Diätgetränken enthalten ist.

100% offizielle Zahlen gibt es so leider nicht, einfach weil die jeweiligen Firmen ihre Rezepturen nicht öffentlich preisgeben wollen. Grundsätzlich findet man aber immer wieder die Zahl von 125 mg Aspartam je Dose (330 ml).

Nach eigenen Angaben verwendet Cola sogar nicht mehr als 130 mg Aspartam je Liter in ihren Getränken, ich möchte dennoch für diesen Artikel ruhig gerne mit den deutlich höheren Zahlen rechnen und wenn es dann in der Realität weniger ist, umso besser. 2

Somit kommen wir auf eine erlaubte Menge von 19 Dosen bzw. circa 6 Liter Light-Cola am Tag für eine 60 kg schwere Frau und auf 25 Dosen bzw. circa 8 Liter für einen 80 kg schweren Mann am Tag.

Wirklich spanned ist jedoch, dass nicht nur ”Light”- und ”Zero”-Produkte das gefährliche Methanol beinhalten, sondern auch herkömmliche Lebensmittel, die oft in diesem Kontext gerne als ”gesund” eingestuft werden…

Tomatenaft enthält Methanol in hohen Dosen

Gehen wir als nun noch einen Schritt weiter… wie schaut es mit anderen Methanolquellen im Alltag aus?

Die größte Menge an Methanol nehmen wir durch den Verzehr von pektinhaltigen Früchten wie Äpfeln und Zitrusfrüchten zu uns.

Da Aspartam im Gegensatz zu diesen natürlichen Lebensmitteln relativ wenig Methanol enthält und das Methanol auf die gleiche Weise vom Körper abgebaut wird, kann dem Aspartam alleine, solange die Menge im Rahmen der Verzehrempfehlung liegt, folglich keinerlei negative Wirkung zugeschrieben werden. 3

Zum Vergleich hier ein Beispiel:

  • 330 ml Light Getränke enthalten 12,5 mg Methanol
  • 330 ml Tomatensaft enthalten 73 mg Methanol

Ja, Tomatensaft besitzt sage und schreibe den 6x-fachen Gehalt an Methanol, wie ein hochdosiertes Light-Getränk und dennoch hat noch niemand den Tomatensaft verteufelt. Komisch. 456

Nichtsdestotrotz ist es sehr schwer an die maximale Verzehrgrenze zu kommen.

Untersuchungen haben so auch gezeigt, dass selbst die schlimmsten der schlimmsten Aspartam-Liebhaber ”nur” auf etwa 2-10 mg/kg pro Tag kommen. 7

Nochmals zur Erinnerung: die sichere Tagesmenge liegt bei bis zu 40 mg je Kilogramm Körpergewicht und selbst darüber hinaus ist es nicht sofort und unmittelbar gefährlich, sondern dann folgt immer erst noch eine gewisse Grauzone.

Alles halb so wild also?

Nun, das solltest du nun tatsächlich selbst einschätzen können.

Nach diesen Zahlen möchte ich mich nun noch der weiteren Studienlage in Bezug auf das Aspartam widmen und wir gehen so zum Schluss noch auf die gängigsten Vorwürfe in Bezug auf das Aspartam ein.

Mythen: Der Einfluss von Aspartam auf unseren Körper

Chemikalien, Insulin, Hormone, Toxine sind nur einige der Stichworte, die wir mit dem Konsum von Aspartam in Verbindung bringen. Anhand vieler Studien wurden diese Mythen jedoch klar widerlegt.

So wird häufig zum Beispiel gesagt, dass Aspartam einen Insulinausstoß zur Folge hätte oder gar unseren Appetit anregt, uns so mehr essen und schlussendlich dick macht oder aber es würde das Krebsrisiko erhöhen und grundsätzlich einfach schlecht sein…

Schauen wir uns deshalb die Studienlage genauer an:

  • Aspartam regt nicht den Appetit an: 8

    In einem Vergleich von Aspartam und Maissirup mit hohem Fruktosegehalt kamen Tordoff und Alleva zu dem Schluss, dass nach dem Verzehr von Aspartam weniger Zucker konsumiert wurde und das subjektive Hungergefühl abnahm. 910
     
  • Aspartam erhöht nicht den Insulinspiegel: 1112

    Bei der Beobachtung verschiedener Probanden aus verschiedenen Altersklassen und Gewichtsgruppen wurde bei keinem nach der Aspartamzufuhr ein Anstieg des Insulinspiegels festgestellt. 13
     
  • Aspartam erhöht nicht das Krebsrisiko:

    In verschiedenen Studien konnten weder für Blasen-, Bauchspeicheldrüsen-, und Eierstockkrebs, noch für andere Krebsarten Veränderungen im Zusammenhang mit Aspartam festgestellt werden. 14

Zerstört Aspartam die Darmflora?

Zerstört Aspartam die Darmflora? Arzt mit verschränkten Armen ist bereit für eine Untersuchung

Da Aspartam aus zwei Aminosäuren besteht wird es von unserem Körper genau wie Nahrungsprotein verdaut. Es wird zerlegt und absorbiert.

Nichts erreicht den großen Dickdarm, in dem sich die meisten unserer Mikroorganismen befinden. 3

Selbst sehr hochdosiert gelangt Aspartam nicht in unser Blut oder unsere Organe. Deshalb ist es schwer vorstellbar, wie Aspartam unserer Darmgesundheit schaden könnte. 15

Es wurde ebenfalls nachgewiesen, dass es keine Aspartamunverträglichkeit gibt und die Probanden, die genau davon in den Untersuchungen berichteten, haben die vermeintliche Wirkung durch ihre Psyche selbst ausgelöst.

Quasi wie eine Art selbsterfüllende Prophezeiung und dem Placebo-Effekt, von dem wir klar wissen, dass er real ist...

Bei genau diesen Probanden wurde so nämlich im Vorfeld ein erhöhtes Stresslevel und eine emotionale Instabilität nachgewiesen.

E-Stoffe in unserer Nahrung

Passt ein chemisches Produkt, wie das Aspartam also in unseren Ernährungsplan?

Jeder Athlet möchte sich besonders gesund, ausgewogen und natürlich gut ernähren. Die Lebensmittelwahl sollte daher auch möglichst unbehandelt sein und je höher die Zutatenliste, desto schlechter ist das Lebensmittel - denkt man zumindest.

Und doch konsumieren wir vor und nach dem Training gerne unser Whey Protein, ein verarbeitetes Lebensmittel, welches nach der Verarbeitung für unseren Körper besser zu verstoffwechseln ist, als das Rohprodukt Milch und all das ist tatsächlich auch noch gut, gesund und auch hilfreich für uns.

Was hat es also eigentlich mit den E-Stoffen auf sich und was bedeuten sie konkret?
 

Die Kennzeichnung von Aspartam ist so zum Beispiel E951.

Hast du schon mal von einer Zutatenliste mit E941, E948, E938 gehört und gesehen?

Sollte das einem Angst machen?

Nun, es handelt sich bei E941 um Stickstoff und bei E948 + E938 um die Luft zum Atmen. Viel eher sollte einem die Abwesenheit dieser Dinge Angst machen, nicht aber die reine Auflistung.

Denn das Vorzeichen E bedeutet immer, dass dieses Lebensmittel bzw. diese Zutat in der EU als sicher eingestuft wird.

Natürliche E-Stoffe finden wir in vielen uns bekannten Lebensmitteln:

  • E 160a Carotin: Natürliches Vorkommen in Karotten und anderem gelben/orangenen Obst und Gemüse
  • E 100 Kurkumin: Enthalten in der Kurkuma- Wurzel
  • E 163 Anthozyane: Kommt in vielen roten Früchten und Gemüse vor, wie zum Beispiel in Beeren.
  • E 440 Pektin: Natürliches Vorkommen in Obst (z.B.: Äpfeln) und anderen Pflanzen 16

Klar - es gibt organische und anorganische Stoffe, aber am Ende ist irgendwie eben doch alles Chemie und das Wort Chemie sollte kein Begriff sein, der einem automatisch suspekt vorkommen oder gar Angst einjagen sollte.

Fazit: Ist Aspartam Gift?

Durch die Beweise der Studienlage stufe ich persönlich aspartamhaltige, low- und zerocalorie Produkte als ungefährlich ein.

Das bedeutet für die Praxis nun eine ganze Menge:

  • Richtig, deine Flüssigkeitszufuhr solltest du dennoch primär über Wasser und Tee abdecken.

  • Ja, eine vollwertige und möglichst unverarbeitete Lebensmittelauswahl ist immer noch wichtig.

  • Nein, ich empfehle nicht, sich nur noch von Cola oder Protein-Pudding zu ernähren.

  • Absolut korrekt, hin und wieder eine kalorienfreie Cola ist alles andere als schädlich und kein Lebensmittel sollte verteufelt werden.

  • Jap auch das ist wahr, wenn du in der Vergangenheit Cola und co. gemieden hast, dann kannst du dies auch gerne in Zukunft weiterhin tun.

So einfach ist das - und jetzt kannst du objektiv und ohne Angst eine reale Entscheidung für dich und dein Leben fällen.

Du kannst ab und an also getrost ein Zero-Produkt (z.B. in Form eines Protein Puddings) konsumieren ohne deine tägliche Kalorienzufuhr unermesslich zu sprengen.

Wenn dies dir dabei hilft, deine Ernährung Stück für Stück zu optimieren und zu verbessern, dann umso besser.

Eine hohe Flexibilität steigert das eigene Durchhaltevermögen, die Disziplin und die Adhärenz in deiner Diät und dies sind die wahren Schlüssel zum langfristen Erfolg mit dem eigenen Körper und im Fitness.

Wie stehst du zu Aspartam und kalorienfreien Getränken und co.?Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Wissenschaftliche Nachweise

  1. Magnuson, B A et al. “Aspartame: a safety evaluation based on current use levels, regulations, and toxicological and epidemiological studies.” Critical reviews in toxicology vol. 37,8 (2007): 629-727. doi:10.1080/10408440701516184
  2. Cola, C. Wie viel Aspartam ist in Coca-Cola Produkten enthalten? ; abgerufen am 24.10.2024 auf https://de.coca-cola.ch/frag-coca-cola/wie-viel-aspartam
  3. Scientific Opinion on Aspartame ; abgerufen am 24.10.2024 auf https://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/corporate_publications/files/factsheetaspartame.pdf
  4. Marinovich, Marina et al. “Aspartame, low-calorie sweeteners and disease: regulatory safety and epidemiological issues.” Food and chemical toxicology : an international journal published for the British Industrial Biological Research Association vol. 60 (2013): 109-15. doi:10.1016/j.fct.2013.07.040
  5. Dorokhov, Yuri L et al. “Metabolic methanol: molecular pathways and physiological roles.” Physiological reviews vol. 95,2 (2015): 603-44. doi:10.1152/physrev.00034.2014
  6. Filer, L J Jr, and L D Stegink. “Aspartame metabolism in normal adults, phenylketonuric heterozygotes, and diabetic subjects.” Diabetes care vol. 12,1 (1989): 67-74. doi:10.2337/diacare.12.1.67
  7. Butchko, H H, and F N Kotsonis. “Acceptable daily intake vs actual intake: the aspartame example.” Journal of the American College of Nutrition vol. 10,3 (1991): 258-66. doi:10.1080/07315724.1991.10718153
  8. Rolls, B J et al. “Hunger and food intake following consumption of low-calorie foods.” Appetite vol. 13,2 (1989): 115-27. doi:10.1016/0195-6663(89)90109-8
  9. Tordoff, M G, and A M Alleva. “Effect of drinking soda sweetened with aspartame or high-fructose corn syrup on food intake and body weight.” The American journal of clinical nutrition vol. 51,6 (1990): 963-9. doi:10.1093/ajcn/51.6.963
  10. Peters, John C et al. “The effects of water and non-nutritive sweetened beverages on weight loss during a 12-week weight loss treatment program.” Obesity (Silver Spring, Md.) vol. 22,6 (2014): 1415-21. doi:10.1002/oby.20737
  11. Romo-Romo, Alonso et al. “Effects of the Non-Nutritive Sweeteners on Glucose Metabolism and Appetite Regulating Hormones: Systematic Review of Observational Prospective Studies and Clinical Trials.” PloS one vol. 11,8 e0161264. 18 Aug. 2016, doi:10.1371/journal.pone.0161264
  12. Rolls, B J et al. “Comparison of the effects of aspartame and sucrose on appetite and food intake.” Appetite vol. 11 Suppl 1 (1988): 62-7.
  13. Anton, Stephen D et al. “Effects of stevia, aspartame, and sucrose on food intake, satiety, and postprandial glucose and insulin levels.” Appetite vol. 55,1 (2010): 37-43. doi:10.1016/j.appet.2010.03.009
  14. Toews, Ingrid et al. “Association between intake of non-sugar sweeteners and health outcomes: systematic review and meta-analyses of randomised and non-randomised controlled trials and observational studies.” BMJ (Clinical research ed.) vol. 364 k4718. 2 Jan. 2019, doi:10.1136/bmj.k4718
  15. Ruiz-Ojeda, Francisco Javier et al. “Effects of Sweeteners on the Gut Microbiota: A Review of Experimental Studies and Clinical Trials.” Advances in nutrition (Bethesda, Md.) vol. 10,suppl_1 (2019): S31-S48. doi:10.1093/advances/nmy037
  16. E-Nummern ; abgerufen am 24.10.2024 auf https://www.nestleprofessional.de/news/e-nummern

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Sjard Roscher

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