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Po-Übungen: Der praktische Ratgeber für kräftige & funktionale Gesäßmuskeln

Trainierte Frau beim Ausführen von Po-Übungen mit Widerstandsbändern

Stell dir vor, du trainierst schon eine ganze Weile fleißig, aber die Fortschritte bleiben aus – dein Po sieht immer noch nicht so aus, wie du es dir vorstellst und fragst dich: Warum passiert da nichts?

Kommt dir das bekannt vor? Keine Sorge, das Problem liegt oft nicht am Einsatz, sondern daran, dass der Trainingsansatz nicht optimal ist.

Ein kräftiger und gut geformter Po ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch entscheidend für deine Rückengesundheit und allgemeine Fitness. 

Egal, ob du stärker werden, deine Haltung verbessern oder dein Training auf das nächste Level bringen möchtest – das Gesäßtraining sollte einen festen Platz in deinem Plan haben.

In diesem Artikel erfährst du, wie dein Po aufgebaut ist, welche Übungen wirklich wirken und wie dein Po-Training gestaltet werden sollte. Deshalb bleib dran und finde heraus, wie du einen straffen und starken Po bekommst!

1. Aufbau & Funktion der Gesäßmuskulatur

Deine Po besteht im Wesentlichen aus den drei Gluteus-Muskeln und dem Musculus piriformis. 123

Grafische Illustration der Anatomie der Pomuskulatur

Musculus Gluteus Maximus

Der Musculus Gluteus Maximus, umgangssprachlich großer Gesäßmuskel, ist der größte Muskel des menschlichen Körpers. 4 Er bedeckt nahezu die gesamte Gesäßregion, mit Ausnahme eines Teils des Gluteus Medius im oberen, vorderen Bereich. 123

Der Gluteus Maximus kann in zwei Hauptbereiche unterteilt werden: oberer und unterer Teil. 5

  • Der obere Teil besitzt vorwiegend langsam zuckende Muskelfasern 6

  • Der untere Teil besteht eher aus schnell zuckenden Muskelfasern 6

Allerdings gibt es verschiedenartige Studienergebnisse zur genauen Verteilung der Muskelfasertypen im Gluteus Maximus. Eine Untersuchung ergab eine gleichmäßige Verteilung (ca. 52 % Typ I Fasern) 7, während eine andere einen deutlich höheren Anteil an Typ I Fasern fand (68 %). 8 Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die Fasertypverteilung individuell unterschiedlich sein kann.

Der Gluteus Maximus entspringt an mehreren Punkten des Beckens und der Wirbelsäule, einschließlich Kreuzbein, Steißbein und Darmbein. Sein Ansatzpunkt befindet sich am Oberschenkelknochen und am Tractus Iliotibialis, einem Bindegewebszug entlang der Außenseite des Oberschenkels. 123

Die Hauptaufgaben des Gluteus Maximus variieren je nach Hüftposition. Zu seinen wichtigsten Funktionen gehören: 123

  • Hüftstreckung: Zum Beispiel beim Aufstehen aus einer Kniebeuge oder beim Treppensteigen.

  • Abduktion der Hüfte: Das seitliche Anheben des Beins.

  • Außenrotation der Hüfte: Das Drehen des Beins nach außen.

  • Stabilisierung des Hüftgelenks: Besonders wichtig beim Gehen, Laufen und Stehen.

Grafische Illustration der Anatomie des Gluteus Maximus

Musculi Gluteus Medius & Gluteus Minimus

Die Musculi Gluteus Medius und Gluteus Minimus sind kleinere, aber bedeutende Muskeln der Gesäßmuskulatur. Beide Muskeln entspringen an der Außenseite des Darmbeins und setzen am großen Rollhügel des Oberschenkelknochens an. 123

Interessanterweise besteht der Gluteus Medius zu etwa 45 % aus langsam zuckenden Muskelfasern und zu 55 % aus schnell zuckenden Fasern. 9

Die Funktionen der Musculi Gluteus Medius und Minimus überschneiden sich in vielerlei Hinsicht. Abhängig von der Hüftposition erfüllen sie verschiedene Aufgaben: 123

  • Abduktion der Hüfte: Seitliches Abspreizen des Beins.

  • Flexion und Innenrotation: Vor allem bei Aktivierung der vorderen Anteile.

  • Extension und Außenrotation: Wenn die hinteren Anteile aktiviert werden.

  • Hüftstabilisierung: Besonders beim Gehen oder Stehen auf einem Bein.

Grafische Illustration der Anatomie des Gluteus Medius und Minimus

Musculus Piriformis

Der Musculus Piriformis ist ein kleiner, aber bedeutender Muskel in der Hüftregion. Obwohl er nicht zur Glutealmuskulatur gehört, spielt er eine zentrale Rolle bei der Rotation und Stabilisierung der Hüfte. 23

Der Muskel entspringt an der Innenfläche des Kreuzbeins und setzt am großen Rollhügel des Oberschenkelknochens an. 23

Die Aufgaben des Piriformis variieren je nach Hüftposition und umfassen: 23

  • Außenrotation der Hüfte bei gestreckter Hüfte.

  • Abduktion und Retroversion (Zurückziehen) des Beins.

  • Innenrotation bei gebeugter Hüfte.

Grafische Illustration der Anatomie des Piriformis-Muskels

2. Die besten Po-Übungen

Das Training der Po-Muskulatur lässt sich in drei Hauptkategorien unterteilen:

  • Horizontale Hüftstreckung
  • Vertikale Hüftstreckung
  • Abduktions-/Rotationsübungen

Jede zielt auf spezifische Bereiche der Gesäßmuskeln ab. 110

Übungen in der horizontalen Hüftstreckung aktivieren den Gluteus Maximus optimal in seiner Endposition. Diese Übungen erzeugen eine starke Kontraktion und kräftigen den Muskel besonders effizient. 110

Übungen in der vertikalen Hüftstreckung beanspruchen den unteren Teil des Gluteus Maximus in gedehnter Position, was die mechanische Spannung erhöht und zu einer besseren Muskelentwicklung führt. 110

Abduktionsübungen, bei denen das Bein seitlich abgespreizt wird, sowie Rotationsübungen, zielen gezielt auf den Gluteus Medius und Minimus ab. Diese Muskeln sind besonders wichtig für die Stabilität des Beckens. Dank des geringen Bewegungsradius ermöglichen diese Übungen eine gezielte Muskelaktivierung mit geringer Muskelermüdung. 110

Voraktivierung: Mehr Muskelbewusstsein für bessere Ergebnisse

Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Gesäßmuskeln bei komplexen Übungen wie Squats richtig zu spüren, können gezielte Übungen zur Voraktivierung helfen, deinen Po besser anzusteuern.

In einer Studie von Fisher et al. (2016) zeigte sich, dass isometrische Voraktivierungsübungen für die Hüftextension und Abduktion die neuromuskuläre Effizienz der Glutes signifikant steigern. 11

Ein weitere Untersuchung von Cannon et al. (2022) bestätigte diese Resultate und zeigte, dass Voraktivierungsübungen die Glute-Aktivität bei Kniebeugen spürbar erhöhen. 12

Grafische Illustration der Hüftabduktion mit dem Band

Beide Studien verdeutlichen, dass Voraktivierung die muskuläre Ansteuerung verbessert und somit die Effektivität von dynamischen Mehrgelenksübungen wie Squats oder Deadlifts deutlich erhöht.

Bracing: Stabilität durch Core-Aktivierung

Neben der Voraktivierung spielt das sogenannte "Bracing", also das bewusste Anspannen der Bauchmuskulatur, eine entscheidende Rolle. 

Chan et al. (2017) fanden heraus, dass eine erhöhte Rumpfstabilität die Muskelaktivierung in den Glutes während der exzentrischen Bewegungsphase verstärkt und den unteren Rücken schützt. 13

Dadurch wird das Training nicht nur effektiver, sondern auch sicherer.

Durch Bracing kann die Belastung gezielt auf die Gesäßmuskulatur gelenkt werden, was zu besseren Ergebnissen führt und Verletzungen vorbeugt.

Die geeignetsten Übungen für den Gluteus Maximus mit horizontaler Hüftstreckung

1. Hip Thrusts

Hip Thrusts gehören zu den besten Po Übungen. Durch die Hüftstreckung bei einem Kniewinkel von 90° wird der Fokus auf die Gesäßmuskulatur maximiert, während die Beteiligung der Rückseite des Oberschenkels minimiert wird. 1415

Diese Übung verursacht weniger Ermüdung, da der Muskel in einer kürzeren Position arbeitet. 16

So geht's:

  • Setze dich mit einer Hantelstange über den Hüften auf den Boden.

  • Lehne die Schultern auf eine Bank, Füße hüftbreit, Beine leicht abgespreizt in einem Winkel von 30°. 17

  • Beim Anheben des Beckens achte darauf, dass dein Oberkörper eine gerade Linie mit den Oberschenkeln bildet.

  • Kehre zurück in die Ausgangsposition und wiederhole das Ganze.

Grafische Illustration eines Barbell Hip Thrusts

Alternative (mit Kurzhantel):

Lege eine Kurzhantel quer auf deine Hüften anstelle einer Hantelstange und führe dieselbe Bewegung aus.

2. Barbell Bridge

Die Barbell Bridge ähnelt dem Hip Thrust, konzentriert sich jedoch isolierter auf den Gluteus Maximus, da dein Oberschenkel hier weniger stark beteiligt ist. 18

Diese Po-Übung aktiviert den Gluteus besonders effizient durch eine größere Kniebeugung von etwa 120 Grad, was den Fokus von der Oberschenkelrückseite nimmt und deinen Po stärker fordert. 19

So geht's:

  • Lege dich auf den Boden, Füße hüftbreit und nah am Gesäß.

  • Positioniere die Hantelstange über deinen Hüften.

  • Hebe die Hüfte an, bis dein Körper von den Schultern bis zu den Knien eine Linie bildet.

  • Senke die Hüfte langsam ab.

Grafische Illustration der Po Übung Glute Bridges mit Langhantel

Alternative (ohne Hantelstange):

Falls du kein Gym zur Verfügung hast, kannst du diese Übung auch nur mit dem eigenen Körpergewicht ausführen. Hebe einfach die Hüfte, wie in der Übungsausführung beschrieben, an und führe die Bewegung ohne zusätzliches Gewicht aus.

3. Kickbacks an der Maschine oder am Kabelzug

Kickbacks isolieren den Gluteus Maximus durch eine gezielte Hüftstreckung. Halte dein Knie leicht gebeugt, um die Oberschenkelrückseite nicht so stark zu aktivieren und den Fokus auf den Gluteus zu legen. 15

So geht's (Maschine):

  • Stehe an der Maschine, Knie leicht gebeugt.

  • Bewege das Bein in einer sichelförmigen Bewegung nach hinten.

  • Kehre kontrolliert in die Ausgangsposition zurück.

So geht's (Kabelzug):

  • Befestige den Kabelzug am Fußgelenk, lehne dich leicht nach vorne.

  • Bewege das Bein in einer sichelförmigen Bewegung nach hinten.

  • Kontrolliert zurückbringen.

Grafische Illustration von Glute Raises am Kabelturm

Die geeignetsten Übungen für den Gluteus Maximus mit vertikaler Hüftstreckung

1. Kniebeugen

Kniebeugen gehören zu den besten Übungen für den Po und Oberschenkel, besonders in tiefer Ausführung. Sie beanspruchen nicht nur die Gesäßmuskulatur, sondern auch die Vorder- und Rückseite der Beine, was sie zu einer hervorragenden Übung für den gesamten Unterkörper macht. 14

Studien zeigen, dass tiefe Kniebeugen eine deutlich höhere Aktivierung der Glutes ermöglichen als halbe Kniebeugen. 20

So geht's:

  • Füße schulterbreit, Zehen leicht nach außen.

  • Knie beugen und das Gesäß so tief wie möglich absenken, Oberkörper leicht nach vorn neigen für mehr Hüftstreckung in der Aufwärtsbewegung. 21

  • Fersen fest am Boden, Rücken gerade halten.

  • Durch den gesamten Fuß nach oben drücken und in die Ausgangsposition zurückkehren.

Grafische Illustration von Kniebeugen mit der Langhantel

2. Beinpresse

Die Beinpresse aktiviert den Gluteus Maximus besonders effektiv, wenn die Füße hoch auf der Plattform positioniert sind. Eine niedrige Fußposition verstärkt hingegen die Beteiligung der Beinvorderseite. 2223 Dies ermöglicht eine gezielte Anpassung je nach Trainingsziel.

So geht's:

  • Setze dich an die Beinpresse, Füße hoch auf der Plattform.

  • Drücke die Plattform nach oben, Knie leicht gebeugt lassen.

  • Senke die Plattform kontrolliert ab und wiederhole die Ausführung.

Grafische Illustration der Beinpresse für den Gluteus

3. Ausfallschritte

Ausfallschritte trainieren deinen Po effektiv durch eine tiefe Hüftbeugung, gefolgt von einer großen Hüftstreckung. Diese Übung erfordert auch Stabilität und Balance, was die Aktivierung der kleinen Gesäßmuskeln verstärkt. 24

So geht's:

  • Stehe aufrecht mit den Füßen zusammen.

  • Mache einen großen Schritt nach vorne und senke das hintere Knie ab, bis es fast den Boden berührt.

  • Drücke dich durch die Ferse des vorderen Beins wieder nach oben und wechsle die Seite.

Grafische Illustration von Ausfallschritten für den Po

4. Bulgarian Split Squat

Bulgarian Split Squats beanspruchen den Gluteus Maximus intensiv, da sie eine tiefe Hüftbeugung ermöglichen und gleichzeitig Stabilität erfordern. Sie aktivieren besonders den unteren Teil des Gluteus Maximus. 24

So geht's:

  • Stelle einen Fuß auf eine Bank hinter dir, während der andere Fuß nach vorne ausgerichtet bleibt.

  • Beuge das vordere Knie und senke das hintere Knie ab, bis es fast den Boden berührt.

  • Drücke dich durch das vordere Bein wieder nach oben und wiederhole die Bewegung.

Grafische Illustration von Bulgarian Split Squats

5. Kreuzheben

Das Kreuzheben trainiert die gesamte hintere Kette, mit besonderem Fokus auf den Gluteus Maximus bei Sumo- und Romanian-Variationen. Diese Übungen betonen die Hüftstreckung und aktivieren die Glutes stark in der gedehnten Position.

So geht's (Sumo-Kreuzheben):

  • Stehe mit breiter Fußstellung und greife die Hantelstange mit den Händen schulterbreit.

  • Schiebe dein Becken nach vorne, um die Hantelstange an den Körper heranzuziehen.

  • Drücke dich nun mit geradem Rücken nach oben, bis deine Beine komplett ausgestreckt sind.

  • Senke die Stange kontrolliert ab und wiederhole die Bewegung.

Grafische Illustration vom Sumo Kreuzheben

So geht's (RDL):

  • Stelle dich hüftbreit vor eine Stange welche auf Kniehöhe fixiert ist

  • Hebe diese hoch und halte sie vor dir.

  • Halte die Knie leicht gebeugt und führe die Hantel nah an den Beinen in Richtung Boden.

  • Beuge die Hüfte so weit, bis du eine maximale Dehnung in der Beinrückseite spürst, wobei dein Po nach hinten rausgestreckt wird.

  • Anschließend hebst du das Gewicht durch eine Hüftstreckung wieder in die Ausgangsposition an.

Grafische Illustration von Kreuzheben mit der Langhantel in engem Stand

6. Hyperextensions

Hyperextensions trainieren den Gluteus Maximus und die hintere Kette, indem sie die Hüfte in einer stark gedehnten Position strecken. Eine leichte Außenrotation der Füße verstärkt die Aktivierung des Gluteus Maximus. 25

So geht's:

  • Hüfte auf das Polster der Hyperextension-Maschine platzieren und Beine gestreckt halten.

  • Oberkörper nach vorne beugen, dann durch eine Hüftstreckung aufrichten.

Grafische Illustration der Po Übung Hyperextensions

Die besten Übungen für den Gluteus Medius und Minimus - Seitlich und rotatorische Gesäßübungen

1. Abduktion an der Maschine oder am Kabelzug

Diese Übung isoliert den Gluteus Medius und Minimus durch gezielte Hüftabduktion. Eine leichte Innenrotation des Fußes verstärkt dabei die Aktivierung der seitlichen Gesäßmuskulatur. 25

So geht's (Maschine):

  • Setze dich an die Abduktionsmaschine, Füße auf die Fußplatten.

  • Drücke die Beine gegen den Widerstand nach außen.

  • Kehre kontrolliert in die Ausgangsposition zurück.

Alternative (Kabelzug):

Befestige das Kabel am Fuß und ziehe das Bein seitlich nach außen, Fuß leicht nach innen drehen.

Grafische Illustration von Cable Hip Abductions

2. Side Steps mit Widerstandsband

Side Steps mit Widerstandsband trainieren den Gluteus Medius intensiv, indem sie die Hüftabduktion gegen Widerstand fördern.

So geht's:

  • Lege ein Widerstandsband um die Füße, um die maximale Aktivierung des Gluteus Medius zu erreichen. 26
     
  • Stelle die Füße hüftbreit auseinander und gehe in eine leichte Kniebeuge.
     
  • Mache kontrollierte seitliche Schritte, halte die Spannung im Band und halte die Knie leicht gebeugt.
Grafische Illustration von Sidesteps mit einem Widerstandsband

3. Side Plank (seitlicher Unterarmstütz)

Die Side Plank ist eine isometrische Übung, die sowohl die Rumpfstabilität als auch die Aktivierung des Gluteus Medius und Minimus fördert. Sie ist optimal für ein Training zu Hause, da sie kein Equipment benötigt.  

So geht's:

  • Lege dich auf die Seite, stütze dich auf den Unterarm.

  • Hebe die Hüfte an, sodass dein Körper eine gerade Linie bildet.

  • Halte die Position so lange wie möglich, dann wechsle die Seite.

  • Steigere deine Haltezeit mit jeder Einheit.

Grafische Illustration eines seitlichen Unterarmstützes

Alternative (mit Beinabduktion):

Hebe das obere Bein während der Side Plank leicht an, um die Aktivierung des Gluteus Medius zusätzlich zu verstärken.

4. Einseitige Übungen mit Stabilisationskomponente

Einbeinige Übungen wie Ausfallschritte und Single Leg Romanian Deadlifts (RDL) aktivieren den Gluteus Medius und Minimus, da sie die Beckenstabilität während der Bewegung fördern. Diese Übungen verbessern die Balance, stärken die seitlichen Gesäßmuskeln und trainieren gleichzeitig die Hüftstreckung.

So geht's (Ausfallschritte):

  • Mache einen Ausfallschritt nach vorne, senke das hintere Knie ab.

  • Drücke dich durch die Ferse des vorderen Beins nach oben, wechsle das Bein.

So geht's (Single Leg RDL):

  • Stehe auf einem Bein, halte den Rücken gerade.

  • Senke den Oberkörper nach vorne, während du das andere Bein nach hinten streckst.

  • Drücke dich durch die Ferse des Standbeins zurück in die aufrechte Position.

Grafische Illustration von einbeinigem Kreuzheben

3. Übungsauswahl für ein komplettes und effektives Po-Training

Für eine optimale Entwicklung der Gesäßmuskulatur empfiehlt es sich, vier zentrale Bewegungsmuster in den Trainingsplan zu integrieren. 

Diese Übungen sprechen unterschiedliche Teile des Gluteus Maximus, Gluteus Medius, Gluteus Minimus und unterstützende Muskelgruppen an: 110 

  • Thrust/Bridge: Bewegungen wie Hip Thrusts und Glute Bridges aktivieren den gesamten Gluteus Maximus, insbesondere in seiner verkürzten Position. Diese Übungen sind ideal, um den Muskel maximal zu kontrahieren.
     
  • Squat/Lunge: Übungen wie Kniebeuge und Ausfallschritte zielen auf den unteren Gluteus Maximus und die Quadrizeps. Sie beanspruchen die Muskulatur über den vollen Bewegungsumfang.
     
  • Hinge/Pull: Zu diesen Übungen zählen Kreuzheben und Hyperextensions. Diese Übungen stärken die hintere Kette, inklusive des unteren Gluteus Maximus, sowie den Beinbeuger und sind essenziell für eine starke Hüftstreckung.
     
  • Abduktion: Seitliche Bewegungen wie Band Walks oder Übungen an der Abduktionsmaschine trainieren den Gluteus Medius, sowie Gluteus Minimus und fördern die Hüftstabilität, besonders in der Frontal- und Transversalebene.

Diese Po-Übungen sorgen dafür, dass die gesamte Gesäßmuskulatur optimal trainiert wird.

Aber gilt das für alle?

Sollten Senioren oder Personen mit Hüft- oder Rückenproblemen genauso trainieren? Und was ist mit Frauen während oder nach der Schwangerschaft? 

Diese Fragen klären wir im nächsten Abschnitt.

Übungsempfehlungen für Senioren und Personen mit Hüft- oder Rückenschädigungen

Senior mit grauen Haaren macht Ausfallschritte

Für Senioren und Menschen mit Hüft- oder Rückenschädigungen ist das Training der Glutealmuskulatur besonders wichtig. 

Der Gluteus spielt eine entscheidende Rolle bei der Hüftstreckung, Abduktion und Außenrotation.

Diese Bewegungen sind entscheidend für den Alltag und die Sturzprophylaxe. Eine gut entwickelte Glutealmuskulatur unterstützt die allgemeine Stabilität und verhindert muskuläre Dysbalancen.

Auch diese Personengruppe kann sich an den zuvor genannten Bewegungsmustern orientieren, jedoch mit weniger intensiven Varianten in Form von Eigenkörpergewichtsübungen. 

Geeignete Übungen wären: 27

  • Bridges
  • Kniebeuge
  • Ausfallschritte
  • Seitlicher Unterarmstütz

Übungsempfehlungen für Frauen in bzw. nach der Schwangerschaft

Schwangere Frau beim Sumo-Kreuzheben

Frauen in oder nach der Schwangerschaft können ebenfalls von den gesundheitlichen und ästhetischen Vorteilen eines gut entwickelten Gesäßes profitieren. Ab dem zweiten Trimester sollten jedoch Übungen in Rückenlage vermieden werden. 28

Empfohlene Übungen nach den Bewegungsmustern sind:

  • Kickbacks
  • Kniebeuge
  • Sumo Deadlift
  • Sitzende Abduktion an der Abduktionsmaschine

4. Überlegungen zur Progression beim Po-Muskeltraining

Um deinen Po effektiv zu trainieren und langfristige Erfolge zu erzielen, gelten ähnliche Prinzipien des Muskelaufbaus wie bei jedem anderen Muskel: Das Training muss gut strukturiert und geplant sein. 

Im Folgenden wirst du die wichtigsten Aspekte für ein erfolgreiches Po-Training kennenlernen.

Wenn du jedoch noch tiefer einsteigen und einen wissenschaftlich fundierten Trainingsplan haben möchtest, der dir genau die Erfolge liefert, die du dir wünschst, dann schau dir unbedingt unseren Booty Builder an!

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Hier sind die wichtigsten Aspekte für ein erfolgreiches Glute-Training:

  • Wiederholungsbereich (6–30 Wiederholungen): Studien zeigen, dass der Gluteus Maximus in einem breiten Wiederholungsbereich wachsen kann. Sowohl niedrigere Wiederholungszahlen mit schwerem Gewicht (6–10 Wiederholungen) als auch höhere Wiederholungszahlen (12–30) mit moderatem Gewicht sind effektiv, solange die Intensität hoch bleibt. 110

  • Arbeitsvolumen (10–20 Sätze pro Woche): Für optimale Ergebnisse sind 10 bis 20 harte Arbeitssätze pro Woche ideal, verteilt auf 2 bis 3 Einheiten. 11029 So erhält der Muskel ausreichend Reiz und gleichzeitig genügend Erholung.

  • Nähe zum Muskelversagen: Wähle ein Gewicht, mit dem du pro Satz nur noch 1–2 Wiederholungen schaffen könntest, bevor deine Technik nachlässt. Diese Intensität sorgt für eine maximale Muskelaktivierung. 110

  • Pausen zwischen den Sätzen: Bei Isolationsübungen (z. B. Kickbacks) reichen 1–2 Minuten Pause. Für Grundübungen wie Kniebeugen oder Hip Thrusts sind längere Pausen von 2–5 Minuten ratsam, um maximale Leistung zu erbringen. 110

  • Progression anstreben: Um Fortschritte zu erzielen, erhöhe schrittweise das Gewicht, die Wiederholungen oder die Anzahl der Sätze. Dies stellt sicher, dass der Muskel kontinuierlich neuen Reizen ausgesetzt wird und weiter wächst. 1

  • Geduld und Freude: Muskelaufbau erfordert Zeit. Geduld und Freude am Training sind entscheidend, um langfristig motiviert zu bleiben und Fortschritte zu erzielen.

5. Vorteile kräftiger Po-Muskeln

Vorteile kräftiger Glutes: Haltung verbessert sich

Kräftige Gesäßmuskeln, insbesondere der Gluteus Maximus, spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit, Stabilität und Leistungsfähigkeit des Körpers. Sie fördern nicht nur die Haltung, sondern sind auch essenziell für die Verletzungsprävention und ästhetische Erscheinung. Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

  • Verbesserte Körperhaltung und Rückengesundheit

Kräftige Glutes stabilisieren die Wirbelsäule und das Becken, was eine neutrale Haltung fördert und übermäßige Bewegungen in der Lendenwirbelsäule verhindert.

Dadurch wird der untere Rücken entlastet, was insbesondere bei sitzenden Tätigkeiten oder einseitigen Belastungen Rückenschmerzen vorbeugen kann. 3031

  • Verletzungsprävention durch Gelenkstabilität

Starke Gesäßmuskeln stabilisieren das Hüft-, Knie- und Iliosakralgelenk (SI-Gelenk) und können das Risiko von Verletzungen des vorderen Kreuzbandes reduzieren, indem sie das Knie vor einem Einwärtskippen (Knievalgus) schützen. 3233

Zudem unterstützt eine trainierte Gesäßmuskulatur die Stabilität des SI-Gelenks, was oft mit Rückenschmerzen in Verbindung gebracht wird. 35

  • Entlastung anderer Muskeln und Vorbeugung von Muskelzerrungen

Gut entwickelte Glutes arbeiten synergetisch mit Oberschenkeln, Beinbeuger und Adduktoren. 36 Schwache Gesäßmuskeln können diese Muskelgruppen überlasten, was das Risiko für Muskelzerrungen, insbesondere in den Hamstrings, erhöht. 37

Kräftige Glutes sorgen für eine gleichmäßige Belastungsverteilung bei komplexen Bewegungen wie Kniebeugen und Sprüngen. 38

  • Ästhetik und Attraktivität

Neben den funktionalen Vorteilen trägt ein gut entwickelter runder Po auch zur ästhetischen Erscheinung bei.

Starke Gesäßmuskeln werden oft mit Athletik, Vitalität und einem gesunden Lebensstil assoziiert. 1

6. Fazit

Ein knackiger Po mit einer starken Gesäßmuskulatur bringt sowohl gesundheitliche als auch ästhetische Vorteile und unterstützt einen aktiven, schmerzfreien Lebensstil.

Der Gluteus Maximus als größter Muskel des Körpers und die umliegenden glutealen Hilfsmuskeln tragen zur Stabilität der Wirbelsäule, Hüfte und Knie bei, begünstigen eine gesunde Körperhaltung und beugen Rückenschmerzen vor.

Wenn du deinen Po trainieren und dabei alle Bereiche effektiv ansprechen möchtest, solltest du vier zentrale Bewegungsmuster in dein Workout integrieren:

  • Thrust/Bridge: Übungen wie Hip Thrusts und Glute Bridges maximieren die Kontraktion des Gluteus Maximus in seiner verkürzten Position.

  • Squat/Lunge: Kniebeuge und Ausfallschritte aktivieren den unteren Gluteus Maximus und trainieren gleichzeitig die Quadrizeps über den vollen Bewegungsumfang.

  • Hinge/Pull: Kreuzheben und Hyperextensions stärken die hintere Kette, also den Gluteus und die Hamstrings, was wichtig für eine starke Hüftstreckung ist.

  • Abduktion: Seitliche Bewegungen wie Band Walks oder die sitzende Abduktion an der Abduktionsmaschine trainieren den Gluteus Medius, sowie Minimus und fördern deine Hüftstabilität.

Damit du sichtbare Fortschritte machst, solltest du die folgenden Trainingsvariablen beachten:

  • 6–30 Wiederholungen pro Arbeitssatz

  • 10–20 Sätze pro Woche, verteilt auf 2–3 Einheiten

  • Trainiere bis nahe an das Muskelversagen, um maximale Aktivierung zu erreichen

  • 1–2 Minuten Pause bei Isolationsübungen, 2–5 Minuten bei Grundübungen

  • Progression: Steigere regelmäßig Gewicht, Wiederholungen oder Sätze

  • Sei geduldig und hab Spaß – Muskelaufbau ist ein langfristiger Prozess!

Wichtig ist, die Trainingsintensität und das Volumen schrittweise zu steigern, um kontinuierliche Fortschritte zu erzielen. Achte dabei auch darauf, dass du Spaß am Training hast, denn Muskelaufbau erfordert Zeit und Geduld.

Wissenschaftliche Nachweise

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